Es fehlt nicht viel, um die Lücken im Radwegenetz zu schließen
Region. „Albrecht! Albrecht!“, feuerte Eschelbronns Bürgermeister Marco Siesing den Landtagsabgeordneten Dr. Albrecht Schütte (CDU) an, der an manchen Abschnitten der gemeinsamen Informationsfahrradtour mit den CDU Verbänden aus Bammental und Neckargemünd, die dieses Jahr von Neckargemünd über Bammental nach Zuzenhausen führte, kräftig in die Pedale treten musste. Der Parlamentarier gehörte am vergangenen Samstag zu den wenigen Radlern, die nicht mit einem E-Bike unterwegs waren und daher deutlich mehr Einsatz zu leisten hatten.
Gestartet wurde die Rundfahrt bei strahlendem Sonnenschein vor dem Profi-Markt in Neckargemünd. Neben Schütte begrüßte auch Neckargemünds Bürgermeisterstellvertreter Jürgen Rehberger im Namen von Bürgermeister Frank Volk die Teilnehmer: „Uns geht es insbesondere um den Radweg von Neckargemünd nach Bammental und von Neckargemünd nach Heidelberg. Wir versuchen seit Jahren, diese Probleme zu lösen und sind für die Unterstützung dankbar. Schauen Sie sich unsere schöne Region an: Es wäre durchaus lohnenswert, hier ein durchgängiges Radwegnetz zu installieren.“
Schütte nahm dazu Stellung: „Gerade auf der Strecke zwischen Neckargemünd und Bammental ist es für Radfahrer gefährlich. Hier sucht man schon seit längerer Zeit nach einer Lösung. Bezüglich des Ausbaus des Radwegs kommt erschwerend hinzu, dass sich auf der Seite der Elsenz ein Landschafts- und Naturschutzgebiet befindet und dass sich auf der anderen Seite die Bahn aus Sicherheitsgründen gegen einen Radweg nah an der Bahnstrecke ausgesprochen hat.“ Dazu habe er, so Schütte, zahlreiche Gespräche mit den verschiedensten Beteiligten (Gemeinden, Kreis, Regierungspräsidium und Ministerium) geführt. Dabei empfehle es sich allerdings nicht alle Gespräche in der Presse zu veröffentlichen, wenn man wirklich etwas erreichen möchte. Wie gefährlich das Radfahren entlang der B45 ist, zeigte sich an der Engstelle neben der Kriegsmühle und daran, wie zügig und umsichtig die Überquerung der B45 in Höhe des „Möbelparadies“ in Bammental erfolgen musste: Der Bürgersteig endet hier und die Autofahrer brausen schnell vorbei.
Der nächste Stopp war in Bammental an der neuen Geh- und Radwegbrücke, die Mitte Juli offiziell eingeweiht wurde und seit dem auf die Fertigstellung der Sanierung der Industriestraße wartet. Bürgermeister Holger Karl, der neben seinen Amtskollegen John Ehret (Mauer) und Marco Siesing (Eschelbronn) ebenfalls mitradelte, berichtete aus der Praxis: „Bei dem Bau dieser Brücke gab es vier Auftraggeber: Die Gemeinde für alles, was unter der Straße ist und die Gehwege, der Rhein-Neckar-Kreis für die Straße selbst, das Land, weil hier die Brücke gebaut worden ist, und der Wasserzweckverband. Sie können sich vielleicht nicht vorstellen, wie kompliziert das war. Es war eine Riesenaufgabe, alle vier unter einen Hut zu kriegen, denn jeder hatte eine andere Vorstellung, wie das hier abzulaufen hat.“ Neben dem Bammentaler Ortsoberhaupt stießen weitere Radlerinnen und Radler wie Gemeinderätin Elisabeth Hanne zu der Tour.
Über einen Verpflegungsstopp an der alla hopp!-Anlage in Meckesheim und Eschelbronn ging es nach Zuzenhausen. Hier empfing Bürgermeister Dieter Steinbrenner gemeinsam mit seinem Amtsnachfolger Hagen Zuber die Radler. Den Abschluss fand die Radtour in einer Jagdhütte bei einem „Drei-Gänge-Menü“: Brötchen, heiße Wurst und Senf.
Dr. Albrecht Schütte MdL fasste die Erkenntnisse zusammen: „Erstens haben wir gesehen, dass manche Strecken für Nutzer von E-Bikes leichter zu bewältigen sind. Diesen Gedanken müssen wir in zukünftige Radewegeplanungen mitaufnehmen. Zweitens muss gewährleistet sein, dass man sicher und auf asphaltierten Strecken fahren kann. Das Ziel ist, in Zusammenarbeit mit den umliegenden Städten und Gemeinden das Radewegenetz so zu gestalten, dass man auch als Alltagsradfahrer gut überall hinkommt. Wir haben an einigen Stellen gesehen, dass manchmal gar nicht so viel fehlt, um das Radwegenetz zu komplettieren.“